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Ausgewaschene Haare liegen im Trend

Ausgewaschene Haare im Trend

Dip-Dye Hair nennt sich der aktuelle Haartrend, bei dem die Farbe auf dem Haupt so wirkt, als würde sie lässig in die Länge gleiten. Die Spitzen sind oft kräftig farbig, wohingegen die Ansätze natürlich wirken sollen. Der Farbverlauf im Übergang soll maximal lässig wirken, also einen weichen Übergang darstellen. Was einst verpönt war, liegt nun also total im Trend! Sandige Farben, auch Übergänge von brünett in blonde Spitzen, bis hin zu Neonfarben wir Blau und Pink werden inzwischen mutig verwendet. Drew Barrymore und Chelsea Leyland haben es vorgemacht. Ich finde die Namensgebung „Dip-Dye“ ziemlich passend, da es ja tatsächlich beinahe so wirkt, als wären die Haarspitzen in Farbe gedippt worden. Einen Hauch Farbe auf das Haupt zu zaubern nennt man auch Ombré Hair, wie ihn Rachel Bilson beispielsweise trug. Hierbei geht es allerdings weniger um kräftige Farben, als viel mehr um den Farbverlauf von dunkel (die Anätze) in hell (die Spitzen). Einen echten Hingucker hat man auf seiner Seite, wenn mit diesem fließenden Farbverlauf Hochsteckfrisuren getragen werden.

Hin- und hergerissen zwischen „ausgewaschen“ und gepflegter Lässigkeit

Ohne Frage ist Dip-Dye Geschmackssache. Doch mal unter uns – je länger man sich den Trend ansieht und sich mit Farbfacetten beschäftigt, desto attraktiver wirkt dieser Haartrend! Zu Anfang sieht man sich die semi-farbfrohen Köpfe an und denkt darüber nach, dass es gar nicht geht, dass die Haare so ausgewaschen aussehen und wirken, als hätte man das regelmäßige Nachfärben schlicht vergessen. Aber da die Übergänge sehr weich einhergehen, hat auch das seinen Charme. Besonders beliebt ist der echte Farbtupfer. Also nicht so, dass die Spitzen blond sind und die Ansätze brünett, sondern eben sehr farbenfrohe Spitzen der Frisur die Krone aufsetzen. Gerade bei Hochsteckfrisuren wirkt das besonders auffällig. So richtig entziehen kann man sich diesem Trend jedenfalls nicht.

Ist Dip-Dye selbst machbar oder muss ich dafür zum Friseur?

Dip-Dye kann man auch selbst hinbekommen, wenn man ein bisschen geschickt ist – ein kostenintensiver Friseurbesuch muss also nicht gleich her. Strähnchen waren gestern, inzwischen wirkt das beinahe langweilig, einfach weil man sich daran sattgesehen hat mittlerweile. Dafür benötigt man Daheim Latexhandschuhe, Farbschälchen wären gut – am besten gleich zwei. Außerdem musst Du Dich für eine bzw. mehrere Farben entscheiden. Zum Probelauf sind beispielsweise „Töpfchenfarben“ von Directions eine gute Alternative, da diese Pigmente gut wieder auswaschbar sind. Gegebenenfalls etwas Aufheller, je nach vorherigem Zustand der Haare. Hier gibt es im Fachhandel 3%-ige Blondierung, aber auch 6%, 9% und – wovon generell abgeraten wird: 12%. Zudem ist es wichtig zu beachten, welche Farbe zuvor auf dem Haar war, wie lange die letzten Farbbehandlung her ist, in welchem Pflegezustand sie das Haar befindet und welche Naturhaarfarbe vorhanden ist. Im Fachhandel können die dort Angestellten ehemaligen Friseurfachangestellten immer beratend zur Seite stehen. Darüber hinaus sollte ein älteres, weniger geliebtes T-Shirt herhalten, denn bei einem solchen Farbspektakel gibt es schnell mal einen Farbklecks auf der Oberteil.

Wie also bekommt man den optischen Effekt, als wären die Haarspitzen in Farbe gedippt worden ohne, dass

es abgehackt wirkt und die Übergänge schön weich wirken?
Beim Do-it-yourself-Dip-Dye würde ich zuerst empfehlen, zunächst zur Kreide zu greifen. Es gibt also eine Art Friseurpuder, mit dem man zunächst experimentieren kann, ohne später den Farbzirkus auf dem Kopf bereuen zu müssen, da das Ganze nach einer Haarwäsche wieder vergessen ist. So kann man also verschiedenste Farbkombinationen einfach ausprobieren, bevor man sich vielleicht im Anschluss für die dauerhafte Variante entscheidet. Für diesen Probelauf kannst Du einfach die Haare etwas anfeuchten in den Spitzen, dann ganz unregelmäßig mit der Kreide durch die Haarenden ziehen. Der Puder bleibt haften und die Ansätze unberührt. Lineal und Co. gehören in diesen Vorgang gar nicht hinein, denn: Je unregelmäßiger der Puder aufgetragen wird, desto schöner wird das Ergebnis am Ende!

Die Methode der dauerhaften Farbschlacht auf dem Kopf sollte man eigentlich am allerbesten dem Friseur überlassen. Er kann genau definieren, wie dick und strapazierfähig die Haare sind und was man, gerade den Spitzen, zumuten kann. Und generell spielt man mit Blondierung einfach nicht herum. Aber mal unter uns – wir haben das alle schon mal gemacht und alleine Färben ist um einiges günstiger. Also auch dazu besser ein paar Tipps, damit es nicht zum Äußersten kommt. Die schlimmste Konsequenz kann enden mit Haarverlust. Also: Schön langsam, meine Damen. Wenn es notwendig sein sollte, die Spitzen aufzuhellen, sollte man mit der minimalen Dosis beginnen, die möglich ist. Also gleich vorab, wenngleich es für manche Frau absurd zu klingen vermag, ich jedoch auch schon genau alles gesehen habe: Man blondiert NICHT 2-mal mit je 12 % 🙂 Sollte die vorherige Haarfarbe (mindestens in den Spitzen) schon heller sein, kann man auf das Aufhellen auch verzichten. Zuvor sollte man sich darüber im Klaren sein, wie knallig das Farbergebnis gewünscht ist. Mit dem Frisierpinsel kann die schwache Blondierung in die Spitzen gezogen werden – also von oben nach unten, ganz unregelmäßig. Folien müssen nicht unbedingt sein, blondierung entzieht die Farbe auch so, schließlich sollen ja keine akkuraten Strähnchen entstehen. Ein altes Handtuch sollte zuvor über die Schultern gelegt werden, am besten ein Weißes, denn Blondierung entzieht auch Textilien ihre Farbe. Nach der Einwirkzeit kannst die Blondierung herausgewaschen werden und ein wenig angeföhnt werden, sodass die Spitzen nicht mehr tropfen. Danach kann die Töpfchenfarbe aufgetragen werden auf die aufgehellten Spitzen. Und bitte nicht enttäuscht sein: Erst nach dem Föhnen wirken diese Farben so richtig. Am besten über die Rundbürste föhnen, denn so erhalten sie auch noch Glanz. Wer den Extrapreis von 2,50 Euro nicht sparen will, sollte sich eine Ampulle Keratin im Fachhandel besorgen. Diese Kurz wirkt wahre Wunder bei farblich strapaziertem Haar, denn gerade beim Vorblondieren wird das Haar schnell sehr strohig.

Und für welche Farbkombinationen sollte man sich entscheiden?

Generell gibt es keine wirklichen Regeln, denn erlaubt ist, was gefällt. Allerdings würde ich dafür plädieren, dass man nur kalte Farbtöne und warme Töne miteinander kombiniert, wenn man nicht etwas ganz Ausgeflipptes haben möchte. Und wenn doch: Dann geht alles von rosa, über grün und blau. Farbliche Grenzen? Fehlanzeige! Der Handel gibt genau alles her, von Neonfarben bis hin zu Pastell. Richtig kräftige Farben wendet man meist bei hellerem Grundton aus, bei dunklerem Haar wirkt beispielsweise Royalblau phantastisch. Und der Hauttyp ist ebenfalls nicht unwichtig – denn während man bei hellem Teint eher zu kühleren Haarfarben greift, dürfen es durchaus warme Farben bei dunklerem Teint sein. Dip-Dye wird neben dem naturbelassenderen Ombré ganz sicher der Dauerbrenner!

Wie pflege ich diesen Look?

Im Grunde ist dieser Look recht pflegeleicht, denn: Hier ist es nicht so, wie beispielsweise bei einer Strähnchenfrisur, dass die Ansätze andauernd nachgefärbt werden müssen. Lediglich die Töpfchenfarbe verabschiedet sich durch regelmäßiges Waschen und muss entsprechend erneut aufgebracht werden. Und: Nach jedem Waschgang wirken die Farben anders, man kann also einmal, wenn man mag, von Knallerfarben bis Pastell alles durchmachen.

Foto: © Piotr Marcinski – Fotolia.com